Dieser Monat war für Uganda ein historischer Monat, insbesondere aus Sicht der Cannabispolitik. Anfang Mai fällte das ugandische Verfassungsgericht in Kampala eine Entscheidung, die Berichten zufolge das gesamte ugandische Gesetz zur Kontrolle von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen für nichtig erklärte. Das Gericht begründete dies damit, dass die Maßnahme "ohne das erforderliche Quorum im Parlament verabschiedet wurde"
Die Entscheidung des Gerichts und ihre Auswirkungen
Diese Entscheidung löste sowohl in Uganda als auch außerhalb der Landesgrenzen eine Welle des Jubels aus. Viele inländische und internationale Cannabisbeobachter begrüßten die Entscheidung, da der Gerichtshof "Cannabis legalisiert" habe. Wie bei vielen Gerichtsentscheidungen zu Cannabis auf der ganzen Welt ist die tatsächliche Wahrheit jedoch nicht annähernd so einfach zu erkennen.

Antwort der Justiz auf die Legalisierungsvorwürfe
Die Kläger in diesem Fall, die Wakiso Miraa Growers and Dealers Association Limited, argumentierten, dass das Parlament bei der Verabschiedung des Gesetzes zur Kontrolle von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen nicht beschlussfähig gewesen sei. Das ugandische Verfassungsgericht stimmte diesem Argument zu, widersprach aber entschieden der Behauptung, Cannabis sei in dem ostafrikanischen Land legalisiert worden.
In einer Pressemitteilung stellte das Gericht klar, dass sein Urteil von recht begrenzter Tragweite sei und dass es nicht beabsichtige, mit seiner jüngsten Entscheidung Cannabis in Uganda zu legalisieren. Stattdessen wies das Gericht ausdrücklich darauf hin, dass seine Absicht darin bestand, das Verfahren, mit dem "die Bestimmungen der Abschnitte 26, 29, 47, 49 und 60 (1) (b) und (c) des National Drug Policy and Authority Act" verabschiedet wurden, für nichtig zu erklären. Stoffe, die zuvor durch das Gesetz über die nationale Drogenpolitik und -behörde beschränkt waren, bleiben jedoch weiterhin beschränkt, und das Parlament behält sich weiterhin die Befugnis vor, Rechtsvorschriften zu demselben Thema zu erlassen, wenn es sich dazu entschließt.

Der Weg für die Cannabis-Fürsprache in Uganda
Die Entscheidung in Uganda war historisch, aber nicht in dem Ausmaß, wie viele Cannabisbefürworter gehofft oder in einigen Fällen behauptet hatten. Der Kampf für ein Ende des Cannabisverbots in Uganda ist noch lange nicht vorbei. Daher müssen Cannabisbefürworter innerhalb und außerhalb Ugandas ihre Bemühungen um eine Reform fortsetzen. Die Produktion von medizinischem Cannabis ist derzeit in Uganda legal, ebenso wie der Export, aber die Industrie des Landes ist in vielerlei Hinsicht noch sehr eingeschränkt.
Vorherige Cannabis-Entscheidungen in anderen Ländern
Ein auf Cannabis basierendes Gerichtsurteil, das auf höchster Ebene eines Landes gefällt wird, ist kein Einzelfall in Uganda. Ähnliche Entscheidungen wurden in Südafrika, Mexiko und Italien getroffen, wo die höchsten Gerichte bestimmte Aspekte des Cannabisverbots für verfassungswidrig erklärt haben.
Diese Entscheidungen waren jedoch nur von begrenzter Tragweite, und vieles wurde dem Gesetzgeber überlassen, um eine Lösung zu finden. Die Reformbemühungen in diesen Ländern sind gescheitert, was zeigt, dass Gerichtsurteile sowohl kontextuell historisch als auch langfristig begrenzt sein können.